Bilddenker - Kreative, die anecken!

Viele Kinder und Jugendliche mit Lernproblemen sind Bilddenker und haben es in der Schule besonders schwer. Sie träumen in ihre innere Welt oder werden hyperaktiv.
Im derzeitigen Schulsystem wird die linke Gehirnhälfte bevorzugt gefördert. Diese beinhaltet: linear-logisches Denken, rationales Denken, Denken in Sprache, Begriffen, Regeln, Strukturen, Reproduktion von Wissen usw.
Die rechte Gehirnhemisphäre der Bilddenker kommt oft zu kurz!

Checkliste für Bilddenker
also ein Mensch, der seine Fähigkeiten schwerpunktmäßig in der rechten Gehirnhemisphäre hat:

  •  hat viel Fantasie und spielt gerne; neigt zu Tagträumen
  •  bemalt die Ränder seines Aufgabenheftes mit Bildern
  • gestikuliert und weiß manchmal Dinge, kann sie aber nicht gut verbalisieren
  • die mündlichen Leistungen sind in der Schule besser als die schriftlichen
  • ist oft in Bewegung und gut im Sport, ist impulsiv, hat häufig Körperkontakt
  •  ist neugierig und liebt das Risiko, kann mehrere Dinge gleichzeitig tun
  •  meidet Gebrauchsanweisungen, spitzt oft seinen Bleistift, wenn er schreiben sollte
  •  ist in der Schule überdurchschnittlich gut in Geometrie, in künstlerischen Fächern und in Sachfächern, in denen der Unterricht bildhaft vermittelt wird
  •  tut sich schwer in der Rechtschreibung oder wenn der Unterricht mit abstrakten Begriffen vermittelt wird
  •  ist möglicherweise Klassensprecher und will Forscher, Künstler, Sportler,  Architekt oder selbstständiger Handwerker werden.


Je mehr Punkte dieser Liste zutreffen, desto ausgeprägter ist die rechte Gehirnhemisphäre. Wir sprechen dann vom rechtshemisphärischen Typ. Es kann sein, dass manche Eigenschaften unterdrückt werden und nicht auf den ersten Blick sichtbar sind.

Viele Bilddenker haben sogar einen dreidimensionalen Denkstil!
Am sichersten erfahren wir, ob es sich um einen dreidimensionalen bildhaften Denkstil handelt, wenn wir einen kleinen Test durchführen.
Dazu ist es aber nötig, dass fachliche Hilfe aufgesucht wird. Hierbei geht es darum, dass man sich einen Gegenstand dreidimensional vorstellt und in Gedanken diesen Gegenstand von unterschiedlichen Positionen aus betrachtet. So wird deutlich, dass es sich hier um ein Talent handelt, das z. B. als Architekt oder Ingenieur außerordentlich nützlich ist.

Rechtschreibtraining für Bilddenker -
neuer Weg in der Rechtschreibmethodik

Im gängigen Rechtschreibunterricht in der Schule oder der Legasthenietherapie wird oft mit Regeln gearbeitet. Dies funktioniert aber bei Bilddenkern schlecht. Deshalb geht unser Rechtschreibtraining einen neuen Weg. Rechtschreibung wird mit Hilfe von Bildern und Geschichten vermittelt.

Warum Geschichten und Bilder?
Eines der schwierigsten Kapitel in der deutschen Rechtschreibung ist die Dehnung: Wörter wie „Kran“, „Kahn“ und „Waage“ werden jeweils mit einem langen -a- gesprochen, aber jedes Mal anders geschrieben! Hier verzweifeln viele Schüler (und etliche Erwachsene auch)!

In diesem Rechtschreib-Training wird nun ein Rechtschreibthema, z. B. aa-Wörter (Vokalverdopplung), an einem Tag, in einer Geschichte, mit einem Bild vermittelt. Ein Bilddenker kann sich dann merken, dass das Wort „Haar“ in der Geschichte mit dem „Haar in der Suppe“ vorkam, oder er hat sich das Bild eingeprägt, auf dem ein Haar und das Wort „Haar“ vorkamen.
Auch dieses Rechtschreibprogramm kommt nicht ohne Regeln aus. Rechtschreibregeln werden vermittelt, wenn sie einfach und klar sind oder es keinen bildhaften Bezug gibt: Konsonantenverdopplung, Schärfung und „dass/das“.

Ist dieses Rechtschreibtraining für alle geeignet?
Dieses Rechtschreibprogramm ist deshalb für alle geeignet, weil alle Kinder Freude an Geschichten und Bildern haben. Zusätzlich ist es für alle bereichernd, wenn ihre bildhafte Gehirnhälfte gefördert wird.

Das Vorwort von Dr. T. Latka steht unter Institut/ Veröffentlichung.

Alles, was an Großem in der Welt geschah,
vollzog sich zuerst in der Phantasie eines Menschen,
und wie die Welt von morgen aussehen wird,
hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab,
die gerade lesen lernen.

Astrid Lindgren