Promis und Prof´s hatten schlechte Noten

Auszug aus dem Kapitel "Promis und Profs hatten schlechte Noten":

 

Natürlich stimmt dieser Satz bei etlichen, aber man darf das Statement nicht verallgemeinern: Fakt ist, dass viele berühmte Persönlichkeiten große Schulprobleme und schlechte Noten hatten und dennoch erfolgreich waren oder sind.  Kaum zu glauben: Der Großteil der erfolgreichsten Unternehmer auf dieser Erde sind Schul- oder Studienabbrecher: Bill Gates, Mark Zuckerberg, Steve Jobs und Richard Branson (Legastheniker, Schulabbrecher). Einige unserer bekanntesten Politiker sind „sitzen geblieben“: Peer Steinbrück, Edmund Steuber, Winfried Kretschmann, Christian Wulff und Joschka Fischer war sogar Schulabbrecher.

Sehr viele bekannte und erfolgreiche Schauspieler und Künstler hatten bzw. haben ADHS: Mozart, Beethoven, Picasso, Robin Williams, John Lennon, H. Belafonte, St. Wonder, Jack Nicholson, M. Monroe, B. Spears. Im Internet stehen noch weitere 60 Promis!

Dass Albert Einstein Legastheniker war und schlechte Noten hatte, hat sich vielleicht schon herumgesprochen.

Interessant sind auch Erfolgsstorys von sehr jungen Leuten, die mit der Schule keine positiven Erfahrungen gemacht haben: Erik Finman brach die Schule ab und gründete das Internet-Unternehmen „Botangle“, eine Bildungs- Community, bei der jeder das lernen kann, was er will. Sein nicht ganz unbescheidenes Ziel: „Ich will das öffentliche Bildungssystem ersetzen!“

Wie stark(sehr) die Lebenswelten zwischen Lehrern und Schülern auseinander klaffen, hat auch die Internetunternehmerin Sophia Amoruso erlebt. Die Schule fiel ihr schwer, das College brach sie ab. „Wir sind Internetkids, die von unserem Wunsch verdorben sind, alles möge nur einen Klick entfernt sein“, schreibt sie in ihrer Autobiografie „Girlboss“. „Wir denken schnell, tippen schnell, bewegen uns schnell und erwarten, dass alles andere genauso schnell passiert.“ Sie habe einfach nicht die Geduld gehabt, den Lehrern zuzuhören, die Schule abzuschließen oder das College zu beenden. Trotzdem ist sie begabt und hat sehr viel gelernt, nur anders und selbständig. „Und wenn jemand nicht hineinpasst, wird dieser Mensch behandelt, als stimme irgendwas nicht mit ihm. Dann bist du diejenige, die versagt, nicht das System.“ Man müsse anerkennen, dass das Bildungssystem nicht für jeden gemacht sei, findet die Gründerin der Modeplattform Nasty Gal. Sie beschreibt das traditionelle Schulsystem als „geistestötend“. „Ich fühlte mich wie eine Gefangene. Jeden Tag wachte ich zur gleichen Zeit auf und saß fünf Tage die Woche auf dem gleichen Stuhl“, schreibt sie. „Ich besaß nicht mehr Autonomie als ein Hund, der auf den Pawlow‘schen Reflex reagiert.“

Schule ist für manche einfach nicht geeignet als Lernort. Der Deutsch-Franzose Andre Stern schreibt in seinem Bestseller: „… und ich war nie in einer Schule“ über seine erfüllte Kindheit. In seinem neuen Buch über die Wichtigkeit des Spielens sagt er folgendes: „Kinder werden zu Hause, im Kindergarten und in der Schule dazu angeleitet und dabei ständig korrigiert, immer bestimmte bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Konkurrenz, Erwartungshaltungen, Erziehungssysteme und Normierungen setzen Kinder und Eltern unter ungeheuren Druck, der längst seine Opfer fordert.“ Er plädiert für Vertrauen in die natürlichen Veranlagungen des Kindes und dafür Kinder ungestört spielen zu lassen. So lernen sie am meisten, denn spielen und lernen ist bei Kindern untrennbar verbunden.

Weiter geht´s im Buch....