Die Lateralitätsbahnung

Die Lateralitätsbahnung ist ein therapeutisches Verfahren, das bewirkt, dass rechte und linke Gehirnhemisphäre besser und stressfrei zusammenarbeiten. Sichtbar wird dies in der sogenannten cross-crawl- Bewegung oder einem Überkreuzsprung, wobei rechte und linke Körperseite koordinierte Bewegungen ausführen. Vielen Menschen gelingt dies nicht oder das Bewegungsmuster ist nicht automatisiert und es gelingt deshalb nur mit Mühe.

Dementsprechend sind auch andere motorische Vorgänge wie schreiben oder Augen bewegen erschwert. Aber auch viele andere kognitive Vorgänge beim Lernen bei denen eine Zusammenarbeit der Gehirnhemisphären erforderlich ist, profitieren von dieser Bahnung.

 

Symptome

Wenn mehrere der folgenden Punkte auffallen, ist eine Bahnung sinnvoll:

  •  rechts und links wird verwechselt
  • Überkreuzbewegung gelingt nicht (gültig für Kinder bis einschließlich 1. Klasse)
  • Überkreuzsprung gelingt nicht (ab der 2. Klasse)
  • Koordination von rechter und linker Körperhälfte ist mühsam oder gelingt nicht
  • keine oder auffällige Krabbelphase in der frühen Kindheit
  • ei, ie wird verwechselt
  • p, b, q, p, P wird verwechselt

 

Die Lateralitätsbahnung wurde erstmals im Buch von Dr. Paul Dennison, "Befreite Bahnen", beschrieben (Neuauflage 1995, S.78 f.). Von Gerz/Reiner wurde sie weiterentwickelt und durch eine genaue Diagnostik ergänzt, nach der festgestellt werden kann, wann eine Lateralitätsbahnung notwendig und Erfolg versprechend ist, wann begleitende Maßnahmen erforderlich sind und wann die Therapie anders aussehen muss.

Wenn die oben genannte Symptomliste mit den Untersuchungsergebnissen nicht eindeutig ist, sollte ein interdisziplinär ausgebildeter Therapeut eine genaue Diagnose durchführen. Es muss dabei festgestellt werden, ob vor der Krabbelphase behandlungsbedürftige Defizite vorliegen. Außerdem sind medizinische Kenntnisse erforderlich, um festzustellen, ob die eigentliche Ursache für diese senso-motorischen Probleme körperliche Probleme sind, die mit Stoffwechselstörungen, Mineralstoffmangel oder Impfschäden zu tun haben können.

 

Therapie

Diese mangelnde Vernetzung der Gehirnhälften kann mit einer so genannten Lateralitäts­bahnung behandelt werden.

Der Patient liegt dabei entspannt auf dem Rücken auf einer Liege; der Therapeut führt dem Patienten eine bestimmte überkreuzte Bewegung durch. Gleichzeitig aktiviert der Therapeut bestimmte Bereiche des Gehirns (visuelles Zentrum, musikalisches Zentrum, kognitives Zentrum und andere).

Nach einer Bahnung sollte direkt sichtbar die überkreuzte Bewegung oder der Überkreuzsprung besser gelingen. Bei Kindern gelingt dies bei mindestens 80% der Fälle. Bei Jugendlichen und Erwachsenen gelingt es seltener und es besteht die Gefahr dass der integrierte Zustand nicht lange andauert.

 

Hier ein paar Fälle aus der eigenen Praxis.

 

Zusätzliche Maßnahmen

  • kinesiologische Brain-Gym-Übungen
  • Lemniskate (liegende Acht), aber nur nach AK-Testung!
  • Padovan-Übungen
  • Ergotherapie/Heilpädagogik
  • Reflextherapie
  • Osteopathie